Ich wollte das was ich so las nun endlich auch mit Frauen umsetzen. - Ich hatte in TUT verfolgt das es einen Frauenhausverein gab. Ich kannte sogar eine die dabei war und so wagte ich mich zu einem Treffen. Erstaunlicherweise begann mit diesem Schritt der Weg aus meiner eigenen Gewaltbeziehung . Allein in den vier Wänden kann sich eine was vormachen- in Gegenwart anderer muss du Farbe bekennen und dir sagen: so nicht- aber es war schwer, denn die Situation zuhaus hatte mein Selbstbewusstsein angefressen und durch die ständige Aggression war meine Wahrnehmung auch beeinflusst. Ich war wie eingemauert in Hab-Achtstellung...schaffte dann aber die Trennung und erholte mich zusehends- eine Frau die ich später mal aufnahm war sehr erstaunt von mir zu hören dass es mir gleich gegangen war. Sie schämte sich so. Da konnte ich mit meiner Erfahrung da sein und ihr zeigen dass es hinaus geht. 

Da ich gern schrieb ,meldete ich mich gleich bei der ersten Mitgliederversammlung (damals eierten wir noch mit MitgliederInnen herum) auf den frei gewordenen Posten der Schriftführerin und landete somit im Vorstand...Ein Haus war gefunden und dies musste eingerichtet werden und gleichzeitig bildetet sich die Notrufgruppe zu der ich mich meldete. Frauen übernahmen oft zu zweit ein Wochenende -so alle Vierteljahr- um eingehende Anrufe von Hilfesuchenden anzunehmen, Frauen aufzunehmen Dazu erstellten wir einen Leitfaden damit jede wusste was sie zu tun hatte. Wir waren ja alles Laien die helfen wollten aber auch unsicher waren. Ich war etwa 4 Jahre aktiv. In der Zeit hatte ich auch Einsätze- war mit dem Schreiben von Protokollen , dem Jahresbericht oder Briefen beschäftigt- ehrenamtlich. Ich sass oft abends im Frauenhaus bei offener Bürotür während Kinder hereinkamen um mit dem Hund zu spielen oder unterhielt mich mit Frauen. Diese Zeit war sehr schön...aber auch anstrengend und irgendwann war die Luft raus...

Als Ende 2011 zum 20jährigen Bestehen des Frauenhausvereins ein Empfang stattfand und ich die Wichtigkeit der Arbeit wieder vor Augen hatte, beschloss ich für ein Kind eine Patenschaft zu übernehmen und mich wieder aktiv am Notruf zu beteiligen ...2013 wurde ich in den Vorstand gewählt

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