Kladde
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Schreiben...das ist etwas was fest zu meinem Leben gehört...Ich habe inzwischen unzählige Kladden. Stete Begleiterin in der ich über Tagesereignisse schreibe oder versuche Stimmungen einzufangen...

Angefangen hat es, als ich 14 war mit einem dieser Standardtagebücher mit Schloss das ich von meiner Mutter bekam, es war grün- der Anfang war sehr schwer...inzwischen ist es eine entspannende Sache den Ballast aus dem Kopf loszuwerden indem ich ihn aufschreibe...so entdeckte ich z.B. Anais Nin über die ich las das sie als Jugendliche während einer Zeit in der sie nur schwieg Tagebuch schrieb...sie riet es immer und immer wieder anzugehen, es würde sich lohnen, und das hat es.

Wenn ich manchmal so in einer Kladde herumlese erstaunt mich des öfteren was dort zu finden ist, drum hier eine Auswahl solcher Geschichten-Texte aus meinen Kladden: 

28.April 2010...nun ist es 3 Monate her dass meine Schwester “eingeschlafen” ist...ich höre talk talk, eine cd die ich von ihr habe...

Eris* war sauer, sie war nicht eingeladen worden zu der Party. Sie sann auf Rache und da sie auf die Eitelkeit der eingeladenen Göttinnen baute, zauberte sie sich einen goldenen Apfel herbei den sie mit der Aufschrift „Für die Schönste“ versah.

Sie würde den Apfel unter die Menge werfen und dann würden sich die Mädels schon ordentlich in die Haare bekommen, denn sicher würde jede die Schönste sein wollen. Und während des Gezänks würde sie genüsslich am Fenster stehen und sich an dem Chaos erfreuen.

So geschah es das plötzlich dieser goldene Apfel über den Boden rollte- leider ungesehen und unter einem Tisch verschwand.

Eris war sauer.

Doch wozu hatte sie ihren treuergebenen Knappen. Diesen also schickte sie den Apfel hervorzuholen und sicherzugehen ,dass ihn die Damen auch sahen.

So geschah auch dies.

Die geladenen Damen sahen nun den Apfel und auch den Knappen.

Eine stellte ihm ein Bier hin ,während die anderen schulterzuckend die Aufschrift lasen.

Nichts geschah, ausser dass der Knappe damit haderte von dem Bier zu trinken, aber mit seiner Herrin im Nacken traute er sich nicht und entfernte sich wieder.

Die Göttinnen warfen den Apfel nach draussen wo er Eris die auf den Streit wartete vor die Füsse rollte.

Eris war sauer, aber es nutze nichts. Die Göttinnen hatten aus der Geschichte gelernt und da sie sich selbst und die anderen als sehr schön ansahen befanden sie das sie ihre Freundschaft wegen so etwas sicher nicht aufs Spiel setzen würden.

Jedenfalls hab ich gehört , dass sie noch einen wunderbaren Abend hatten.

Was Eris und ihr Knappe machten ist leider unbekannt. Vielleicht träumt Eris noch weiter von einem Streit, während der Knappe dem entgangenem Bier nachtrauert.

(*Göttin der Zwietracht) inspiriert durch die mythe von eris und einer mir sehr ähnlich vorkommenden frau...Fortsetzung folgt !!!

..Mich überkam ein sehnsüchtiges Gefühl. Ich sehnte mich plötzlich nach etwas was irgendwann einmal große Bedeutung für mich hatte. Das Korn der Verrücktheit, lautloses Schweben im Sommerwind…Blödsinn, schalt ich mich- so war es eben wenn man älter wurde. Schließlich sind wir alle älter geworden.Verstohlen schaute ich Lydia an. Sie trug ihre Haare immer noch lang, jedoch in feinen Dauerwellen und hatte blonde Strähnchen machen lassen. Das ließ sie ein bisschen mehr Püppchenhaft erscheinen. Ihr anarchischer Zug war völlig verschwunden. Er war einer seltsamen Leere gewichen. Ich erschrak. Sah ich etwa auch so aus…so leer.In meiner Magenhöhle bohrte ein Schmerz..Lydia redete weiter von ihrem Lieblingsthema Joe. Immer Joe. Es nahm kein Ende.

Obwohl ich mich auf ihre Besuche freute war da doch immer eine leichte Spannung

Doch sie brachte Leben in mein Dasein. Viele Freunde waren uns nicht geblieben. Lydia war meine einzigste Freundin die geblieben war und sie kam auch nur wenn Dany nicht da war.

   …mein Dasein. Mir fiel auf dass eigentlich nur immer sie diejenige war die erzählte. Zurückgelehnt, die Kaffeetasse wärmend in ihren Händen saß sie in meinem Wohnzimmer und plätscherte ihre Worte auf mich herab-sie fielen auf mich wie Wasser auf verdurstendes Land das seine lebensspendende Kraft niemals mehr würde ausbreiten können.

Was gab es bei mir zu erzählen? Alles war immer genau das gleiche wie das letzte Mal, so als ob es schon immer so gewesen wäre…

„Wie läuft es bei Dir so? Lydias Frage zerriss meinen Gedankenkreis.

„Gut“ hörte ich mich sagen. „Gut…“ Gut, eben so wie es läuft nach Jahren. Jahren. “Wollen wir nich nen Kaffe machen” fragte Lydia und hob die Kanne hoch.

Ich verspürte nicht die geringste Lust aufzustehen und irgendetwas zu tun, was mir ganz und gar nicht entsprach. Etwas wie Widerstand kam in mir auf, nein es war Wut.

Ich starrte die Kanne an als ob sie durch meinen Blick zerspringen sollte.

„was ist denn mit dir los“ wollte nun Lydia wissen. Immer noch die Kanne vor meinem Gesicht rumschwenkend und nicht mehr so  gereizt.

“Nichts”, brachte ich noch hervor und: “Ich dachte nur das ich euch beneide, da ist immer was los”

„„Wieso“ meinte Lydia „mir langt was Joe mir so bereitet   - ich sag dir –stell dir mal vor jetzt hat er sich sogar ein Zimmer in einer Wg gesucht und als Atelier eingerichtet. „Toll“ entfuhr es mir spontan Lydias kritischer Blick sagte mir das es keineswegs okay war.

„Toll findest du das? Wo er doch das Riesenzimmer bei mir hat?“ also weißt du.““

Mir zog sich wieder alles zusammen Ich fühlte mich plötzlich allein. Das Gefühl in meiner Magengrube verstärkte sich. Lydia und ich hatten uns früher sehr nahe gestanden..wir wussten immer was die andere fühlt. Das war anders geworden. Ja anders- da war eine Mauer. Ich weiss nicht mehr seit wann sie da war. Kann es nicht fassen. Ich hatte so ein warmes Gefühl wenn sie da war. Ein Lächeln breitete sich aus in Erinnerung an alte Geschichten wo sie für mich da war. Einfach so. wir zwei- ein Team. Auch zärtlich kümmernd. Wo war diese Gefühl hin? Und war es nicht dieses Gefühl was ich vermisste?

Dieses Gefühl einfach zu sein zu fühlen und zu wissen die andere fühlt es auch- dieser Blick diese Berühren- wo war das denn?

Ja es war weg nach der Sylvesternacht als sie sich an Lydia anschmiegte und Joe gegenüber an der Bar diesen Blick rüberwarf- da hatte sie sich nichts gedacht- doch Lydia zog sich zurück-sagte das sie so was nicht wolle.

Sie hatte  nie verstanden was sowas sein sollte. Den Abend davor hatten sie noch Arm in Arm Musik gehört und miteinander geschmust. So wie das Freundinnen eben tun. Ja, dachte sie nun, das war der Zweitpunkt ab dem es vorbei war und bei ihr diese seltsame Spannung Lydia gegenüber auftrat. So als wäre die Unschuld dahin. Aber auch so als hätte Lydi sie verraten...

(Plot “Tamara”)

 

Neulich sagte er zu mir es läge an meiner starken Ausstrahlung. Streitereien, Aggressivitäten, Misshandlungen, Beleidigungen, Anschweigen wegen meiner starken Ausstrahlung?

Ich kann es nicht fassen!

Doch der lebendige Beweis befindet sich jette an seiner Seite: 10 Jahre jünger, klein- zierlich-blond.

Schütz das vor Herrschsucht- Vor ungerechtfertigten Beschuldigungen? - Vor irrationalen Ausbrüchen?

Wenn ja, so möchte ich auf der Stelle blond und zierlich sein.

Aber Halt! Ist das nicht schon seit jeher mein Problem gewesen?

Und, Frau findest du dich wieder? dann schau genau hin, sieh dich an! Wen brauchst du um dich aufzuwerten?

Du hast ihn herausgefordert, ja- sicher, aber er hat den Schwanz eingezogen, ist feige weggeschlichen und hat es sich bequem gemacht.

Legst du wirklich wert auf so eine Memme?

Kämpfen hätte er sollen.

Drachen jagen- du hättest ihn bedingungslos geliebt, denn gekämpft hast auch du.

Glaubst du er hätte deine Wunden gekühlt, dir den Schrecken weggestreichelt, dich in Geborgenheit ausruhen lassen?

Nein!

Er hat dir seine Wunden gezeigt und deine bluten lassen während du dich hinschlepptest ihn zu trösten, ihn immer und immer wieder trösten , bis die Drachen Stubenfliegen geworden waren und dir die Fantasie verloren ging daraus das Ungeheuer zu zaubern.

Komm Kriegerin, ruh dich aus.

Ich kenne dein Leid.

Ich sage dir nicht , dass es nie wieder Kampf geben wird, aber ich sage dir, du bist und solange du kämpfst werde ich über dich wachen und wenn es Zeit ist heimzukehren werde ich dich trösten…

 Tagebuch 19.04.1995

 

Für diesen Abend machte sich Frau K. hübsch. Sie hatte die Haare hochgesteckt und sich nett angezogen. Frau T. trug was sie immer trug. Sie verstand nicht warum man sich für einen einfachen Vortrag herausputzen sollte, aber sie fand auch Frau K`s hochgestecktes Haar entzückend und sagte so:“ erwarten Sie noch etwas heut Abend?“.

Frau K. erwiderte darauf kühl „Ich mache das nur für mich. Manche Leute tun das.“ Frau T. wollte schon fast lachen, denn sie nahm es als Scherz, doch Frau K`s Blick blieb kühl.

„Aber das verstehen sie ja sowieso nicht“ setzte Frau K. hinzu.

Frau T. noch damit beschäftigt ihre Irritiertheit zu sortieren stimmte dem nun zu um den Abend nicht zu gefährden. „ Ja, natürlich verstehe ich das nicht“ sagte sie so nur leise und beließ es dabei. Innerlich grinste sie über diese Antwort.

Erst später merkte sie ,dass die Bemerkung von Frau K. sie sehr getroffen hatte.(September `99)

 

Da sass sie und erzählte diese Geschichte von dem Ring...so wie sie es der Freundin gegenüber versprochen hatte...eine einfache Geschichte. Sie hatte einen Ring dieser Art und Farbe- besonders die Farbe war wichtig- von ihrer Frau geschenkt bekommen...gleich am Anfang ihrer Beziehung- und da es nur um den Ring geht; erzähl ich nicht von dieser Beziehung- nur von dem Ring. Ein indianischer Hochzeitsring. Sie- die Frau, hatte ihn in der ähnlichen Machart ;aber eben in einer andern Farbe,nämlich in Türkis; an dieser -Frau gesehen- genauer gesagt am kleinen Finger- war es rechts oder links spielt keine Rolle- doch dieser Ring faszinierte diese Frau... und diese Frau faszinierte diese Frau....wie noch keine zuvor... und als die beiden zusammen kamen , betrachtete diese Frau diesen Ring genauer und sie sagte es auch wie faszinierend sie diesen Ring an dem kleinen Finger dieser Frau fand...so kam es, das sie einen solchen Ring , aber eben in Lapislazuli blau von dieser anderen Frau geschenkt bekam... und sie betrachtete diesen Ring fasziniert und liebte ihn wie sie diese Frau liebte...und dann, als sie sich trennten, dachte diese Frau das sie ja immernoch diesen Ring hätte und vielleicht die andere Frau zurückkäme- doch sie wusste das konnte nicht sein- aber sie trug immernoch den Ring...und eines Tages war sie es leid zu warten und warf den Ring in ein Gewässer... Wir sind realistisch und wissen das das Hoffen vergeblich sein würde und ihre spätere Suche nach dem Ring auch - und das Denken das wenn sie den Ring wiederfände alles ein romantisches Ende fände... es hat Jahre gedauert und alles fand dann doch ein Ende... denn die Frau fand diesen Ring in einem Katalog wieder und bestellte ihn sich und sie trägt ihn seitdem... uns sie fühlt sich gut damit und das war was sie ihrer Freundin erzählt